Die Automatenindustrie

Die Unterhaltungsautomatenwirtschaft ist mit einer an den Nettokasseneinnahmen der Spielgeräte gemessenen Umsatzquote von 2,1 % Teil des 133 Mrd. € Jahresumsatz generierenden Freizeitmarktes in Deutschland.

Die Bruttospielerträge aller legalen Anbieter auf dem Glücks- und Gewinnspielmarkt summierten sich im Jahr 2020 auf 9,3 Mrd. €, wovon der Anteil der Unterhaltungsautomatenwirtschaft auf Basis der Kasseneinnahmen 36 % beträgt.

Die Nettoumsätze der Branche betrugen 2020 insgesamt 3,6 Mrd. € (2019: 6,0 Mrd. €), wovon
2,8 Mrd. € (2019: 5,1 Mrd. €) auf die Umsätze aus Spielgeräten und 770 Mio. € (2019: 850 Mio. €) auf die Umsätze von Industrie und Großhandel entfallen.

Die Unternehmen haben damit einen Umsatzeinbruch um 45 % - in absoluten Zahlen um
2,3 Mrd. € - zu verzeichnen. Für 2021 muss von einem weiteren Umsatzminus der Spielgeräteumsätze von etwa einem Drittel auf 1.900 Mio. € ausgegangen werden.

Die Unterhaltungsautomatenwirtschaft ist mittelständisch geprägt und gliedert sich in 6.000 Unternehmen in den Bereichen Industrie und Großhandel sowie Betrieb von Spielhallen und Automaten in der Gastronomie.

In den Unternehmen der Unterhaltungsautomatenwirtschaft arbeiten 70.000 Menschen mit einem Anteil von 75 % an weiblichen Beschäftigten, davon allein 500 junge Menschen als Auszubildende in den beiden automatenspezifischen Berufen Fachkraft für Automatenservice und Automatenfachfrau/-mann. Darüber hinaus bilden die Betriebe in zahlreichen weiteren Ausbildungsberufen aus.

Bundesweit sind insgesamt 245.000 Spielgeräte (Geldspiel- Unterhaltungs- und Sportspielgeräte wie Billard, Darts, Kicker) aufgestellt. Von den 210.000 Geldspielgeräten (2019: 225.000 Geräte) werden 70.000 Geräte (2019: 75.000 Geräte) in gastronomischen Betrieben und 140.000 Spielgeräte (2019: 150.000 Geräte) in 8.500 Spielhallen betrieben.

Der Geldspielgerätebestand ging ausgehend von 2014 mit 269.000 Geräten von Jahr zu Jahr signifikant zurück, insgesamt um ein Fünftel auf 210.000 Geldspielgeräte im Jahr 2020. Ursachen sind die auf Bundes- und Landesebene vorgenommenen, hauptsächlich auf eine quantitative Reduzierung des Angebots an Geldspielgeräten zielenden, gesetzlichen Änderungen. Für 2021 wird daher mit einem weiteren Minus von rund 20 % auf 170.000 Geldspielgeräte gerechnet. Dies entspricht einer rechnerischen Kapazität des gewerblichen Automatenspiels von 63 % verglichen mit 2014. Die Unterhaltungsautomatenwirtschaft setzt sich hingegen für einen mit den Vorgaben für andere Glücksspielbereiche vergleichbaren, rein qualitativ orientierten Regulierungsansatz ein, der eine weitere Stärkung des Spielerschutzes mit der Gewährleistung des im Glücksspielstaatsvertrag festgeschriebenen Kanalisierungsauftrages hin zu legalen Spielangeboten verbindet.

Ohne Berücksichtigung pandemiebedingter Sondereffekte leistete die Unterhaltungsautomatenwirtschaft jährlich 2,5 Mrd. € an Steuern und sonstigen Abgaben, davon entfallen rund 1 Mrd. € auf kommunale Vergnügungsteuern.

Insgesamt spielen ca. 10 Mio. Menschen ab 18 Jahren an Geldspielgeräten, davon 5 Mio. gelegentlich.

Weiterführende Informationen zu den Wirtschaftsdaten finden Sie unter Wirtschaftsstudien.

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